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Marie Baum-Preis

Die Emeriti im Förderverein der Theologischen Fakultät vergeben den Marie Baum-Preis für „Soziales und kulturelles Engagement“ in Universität, Kirche und Gesellschaft an Studierende der Theologischen Fakultät Heidelberg. Der Preis soll deutlich machen, dass Theologie auch zu einem sozialen und kulturellen Handeln im Interesse des Gemeinwohls motivieren will. Der Preis ist mit 300,-€ dotiert.

Marie Baum

Marie Baum, am 23. März 1874 in Danzig geboren, studierte Chemie an der ETH Zürich. Mit 22 Jahren wurde sie promoviert und arbeitete gleichzeitig als Assistentin an der Universität Zürich. 1902 wurde sie zur Gewerbeinspektorin im Großherzogtum Baden berufen. In den folgenden Jahren übernahm sie wichtige Aufgaben in deutschlandweit tätigen Wohlfahrts- und Fürsorgevereinen. Von 1917 an leitete sie die „Soziale Frauenschule“ und das zugehörige "Sozialpädagogisches Institut“ in Hamburg und unterrichtete dort Sozialpolitik und Volkswirtschaftslehre. Sie gehörte 1919/20 für die Deutsche Demokratische Partei der Weimarer Nationalversammlung und anschließend für kurze Zeit auch dem Deutschen Reichstag an. 1928 erhielt Marie Baum auf Antrag der Philosophischen Fakultät der Ruperto Carola einen Lehrauftrag für soziale Fürsorge und Wohlfahrtspflege am Alfred-Weberschen Institut für Sozial- und Staatswissenschaften (zu dieser Zeit unterrichteten nur vier Frauen an der Heidelberger Universität!). Nach der Machtergreifung der NSDAP entzog man ihr im Juli 1933 den Lehrauftrag, weil sie inzwischen als „Nichtarierin“ eingestuft worden war (die Großmutter mütterlicherseits, galt trotz ihres christlichen Bekenntnisses als „der Rasse nach nicht arisch"). Ab 1935 wurde sie zur engsten Mitarbeiterin des Heidelberger Stadtpfarrers Hermann Maas in der von diesem begründeten „Hilfsstelle für bedrohte Nichtarier“.
Nach dem Krieg übernahm sie erneut einen Lehrauftrag am Alfred-Weber-Institut und engagierte sich in Stadt und Politik. Im Frühjahr 1949 verlieh ihr der Heidelberger Senat die Würde eines Ehrenbürgers der Universität. Marie Baum ist am 8. August 1964 verstorben.

Marie Baum

Vorschläge

Vorschläge können von allen Mitgliedern der Theologischen Fakultät Heidelberg (Studierende, Dozierende und Angestellte) sowie allen Pfarrer*innen der Evangelischen Kirche ganzjährig eingereicht werden.

Für einen Vorschlag werden folgende Unterlagen erbeten:

  • Eine kurze Darstellung des auszuzeichnenden Engagements,
  • ein tabellarischer Lebenslauf der vorgeschlagenen Person,
  • zwei Unterschriften von Vorschlagsberechtigten.

Alle Einzelheiten zum Preis finden Sie in der detaillierten Ausschreibung.